Fürsorgliche Intension!
Auf dieser Seite habe ich Baby-Meilensteine zusammengestellt, d.h. die wichtigsten Meilensteine der motorischen Entwicklung, die ein Baby im ersten Lebensjahr durchlaufen sollte. Für jeden Monat habe ich Aktivitäten aufgelistet, die man mit seinem Kind machen kann und Beispiele für kleine Warnsignale, auf die man achten sollte.
Mir ist bewusst, dass es Eltern beunruhigen kann, wenn ich darüber schreibe, was ein Baby bis zu einem bestimmten Alter können sollte. Das ist eine heikle Gratwanderung: Einerseits möchte ich keine unbegründeten Ängste wecken. Andererseits ist es mir wichtig, dieses Wissen weiterzugeben, damit ihr als Eltern die Warnsignale erkennen und rechtzeitig reagieren könnt.
Es ist selten nötig, sich Sorgen zu machen, wenn du bemerkst, dass dein Kind nicht genau im Durchschnitt liegt. Oft reicht es schon, im Alltag mehr auf körperliche Aktivität zu achten und passive Positionen wie z.B. in Babystühlen und Autositzen zu minimieren. Wenn du jedoch feststellst, dass dein Kind in seiner Entwicklung deutlich verzögert ist oder generell Schwierigkeiten hat, sich normal zu bewegen, ist ein rechtzeitiges Eingreifen wichtig. Deshalb ist das Bewusstsein der Eltern, vielleicht sogar ein wenig elterliche Besorgnis, ein wichtiger Faktor, um die richtige Unterstützung und Anleitung für dein Kind zu bekommen.
Auf meiner Webseite findest du eine Reihe von Möglichkeiten, um sofort Hilfe zu bekommen. Du kannst einen Termin bei mir in der Klinik oder online vereinbaren oder meine Übungsprogramme im Webshop kaufen. Für mehr individuelle oder langfristige Unterstützung wende dich an deinen örtlichen Arzt oder Kinderphysiotherapeut!
Durchschnittliche motorische Entwicklung
Wenn du meine Meilensteine liest, ist es wichtig zu wissen, dass es eine sogenannte Normalverteilungskurve gibt. Das bedeutet, dass die Meilensteine für jeden Monat einen Durchschnitt darstellen. Natürlich können sich einige Kinder etwas schneller und andere etwas langsamer entwickeln, ohne dass dies ein Problem für die weitere motorische Entwicklung darstellt. Wenn dein Kind jedoch so weit zurückliegt, dass es aus der Normalverteilung herausfällt, ist die fachlich anerkannte Empfehlung, mit qualifizierter Physiotherapie einzugreifen.
Du solltest dir also mehr Gedanken über die Qualität der Bewegungen deines Kindes machen und darüber, ob es Fortschritte macht, als darüber, ob es im Durchschnitt liegt. Wenn die Entwicklung deines Kindes etwas langsamer ist als der Durchschnitt, aber die Qualität gut ist, gibt es keinen Grund zur Sorge.
Wenn dein Kind jedoch Meilensteine überspringt, sich asymmetrisch entwickelt oder bestimmte Bewegungsmuster nicht mag und die Meilensteine langsamer als der Durchschnitt durchläuft, ist es von großem Vorteil, dies zu erkennen und frühzeitig einzugreifen. Wenn wir dies tun, können wir dem Kind oft helfen, seine motorische Entwicklung wieder in den Griff zu bekommen, so dass es sich während seiner gesamten Kindheit normal entwickeln kann. Motorische Entwicklung ist im Grunde nichts anderes als Krafttraining. Deshalb kann die manuelle Therapie nicht die einzige Lösung sein. Wer die Muskeln des menschlichen Körpers stärken will, muss sie beanspruchen. Das gilt nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder und sogar für Babys!
Baby Meilensteine – 1. Monat
Im 1. Monat kann dein Baby
- in seinen Bewegungen noch unkoordiniert sein. Mit jeder Woche, die vergeht, wirst du feststellen, dass die Bewegungen weniger ruckartig und dafür mehr koordiniert und geschmeidiger werden.
- sein Köpfchen nicht selber halten, wenn du es auf dem Arm hast.
- nur für kurze Zeit auf dem Bauch liegen und den Kopf leicht anheben.
- leicht den Moro-Reflex auslösen, indem es die Arme steif in die Luft streckt, wenn es durch irgendetwas erschreckt wird.
- einen starken Saugreflex haben.
- starke Greifreflexe in Händen und Füßen haben.
- die Hände kurz zu seinem Gesicht führen.
- etwa 20-30 cm weit sehen und sich kurz auf dein Gesicht konzentrieren.
- schwarz-weiße Muster oder Blöcke bevorzugen.
- sollte volle Halsbeweglichkeit haben (Kinn-über-Schulter-Position in beide Richtungen)
- seine Nase (passiv) mit den Zehen berühren können, wenn es auf dem Rücken liegt.
Inspiration für Aktivitäten im 1. Monat
- Hautkontakt: verbringe so viel Zeit wie möglich damit, dein Baby zu berühren oder mit deinem Baby auf dem Bauch zu liegen, um eure Nervensysteme zu kalibrieren. Auch die Mutter muss sich nach der Geburt körperlich und seelisch erholen.
- Sprich mit deinem Baby und schau ihm in die Augen.
- Lass dein Baby jeden Tag auf dem Bauch liegen (Bauchzeit!). Lege dein Baby auf deine Brust oder auf das Sofa. Benutze anfangs einen Liegekeil, um deinem Baby das Liegen zu erleichtern.
- Als Faustregel gilt, dass dein Baby bei jedem Windelwechsel einige Sekunden auf dem Bauch liegen sollte.
Wende dich an deinen Kinderarzt, wenn dein Baby im 1. Monat
- sich steif im Körper fühlt und sich nur schwer zu beugen ist.
- übermäßig müde wirkt (normal sind 16-18 Stunden Schlaf)
- nicht oder nur mit ungewöhnlichen Schwierigkeiten gestillt werden kann.
- seinen Kopf konsequent zur selben Seite neigt.
- einen deformierten oder langen Kopf hat, der nicht durch Druck im Mutterleib oder während der Geburt erklärt werden kann (z. B. durch eine Saugglocke).
- keine primitiven Reflexe zeigt, wie z. B. den Greifreflex.
- bei hellem Licht nicht blinzelt.
- bei lauten Geräuschen nicht erschrickt.
Baby Meilensteine – 2. Monat
Im 2. Monat kann dein Baby
- Blickkontakt aufnehmen und lächeln.
- anfangen, ein wenig zu brabbeln.
- sein Köpfchen etwas besser halten, wenn es auf dem Bauch liegt (etwa 45 Grad zum Körper).
- an seinen Fingern lutschen.
- nach einem bunten Spielzeug grabschen.
- sein Köpfchen frei nach beiden Seiten drehen (Kinn über Schulter).
- Gegenstände in einer Entfernung von etwa 50 cm sehen.
- verschiedene Bedürfnisse durch unterschiedliches Weinen/Schreien ausdrücken.
- den Kopf drehen, um Geräuschen zu folgen.
- auf vertraute Stimmen reagieren (Mama und Papa).
Inspiration für Aktivitäten im 2. Monat
- Viele kurze Bauchzeiten. Tipp: Halte dein Baby sanft am Po oder sorge dafür, dass sein Körper leicht bergauf liegt – das macht es deinem Baby leichter, sein Köpfchen zu halten!
- Übe Blickkontakt.
- Hautkontakt, so viel und so oft wie möglich.
Wende dich an deinen Kinderarzt, wenn dein Baby im 2. Monat
- viel weint oder scheinbar grundlos schreit.
- Schmerzen zu haben scheint.
- nicht auf dem Bauch liegen möchte.
- übermäßig müde wirkt.
- es seinen Rücken unfreiwillig wölbt, während die Arme und Beine in der Luft schweben.
- seinen Körper in einer C- oder Bananenform konsequent in dieselbe Richtung beugt.
- beim Schlafen mit dem Kopf konsequent auf der gleichen Seite liegt.
- einen beginnenden flachen oder asymmetrischen Hinterkopf hat.
Baby Meilensteine – 3. Monat
Im 3. Monat kann dein Baby
- einem Gegenstand mit beiden Augen in einer gleitenden Bewegung folgen.
- sein Köpfchen um 180 Grad drehen (Kinn von Schulter zu Schulter), während es auf dem Rücken liegt.
- lächeln und brabbeln, um Blickkontakt herzustellen und aufrechtzuerhalten.
- lachen und Gesichtsausdrücke machen.
- etwas unsicher sein, wenn es nach Spielzeug greift und vielleicht noch etwas Hilfe brauchen, um es richtig zu greifen.
- Spielzeug in den Mund nehmen.
- seinen Kopf halten, während du es auf dem Arm liegt.
- auf dem Bauch liegen und sich auf die Unterarme stützen, um den Oberkörper und das Köpfchen anzuheben und nach vorne zu schauen.
- die Hände öffnen und die Finger ausstrecken.
- die Hände zum Mund führen.
- die Beine in Rückenlage anheben.
- den Kopf drehen, um Geräuschen zu folgen, z.B. dem Klappern eines Spielzeugs.
- auf einen Gegenstand schauen, ohne zu schielen.
Inspiration für Aktivitäten im 3. Monat
- Sprich viel mit deinem Baby. Wenn du nicht weißt, was du sagen sollst, sag einfach, was du gerade machst. Zum Beispiel: “Du brauchst jetzt eine trockene Windel, also ziehe ich dir den Strampler aus.”
- Lege dein Baby mit dem Rücken auf eine Spielmatte und hänge ein Spielzeug so auf, dass es in Bauch- oder Schritthöhe baumelt, so dass dein Baby nach unten und nicht nach oben schauen muss.
- Lege dein Baby auf die Seite und stütze seinen Rücken, damit es nicht zur Seite rollt, und spiele in dieser Position mit einem Spielzeug. Vergiss nicht, nach ein paar Minuten die Seite zu wechseln.
- Drehe dein Baby jeden Tag sanft mit dem Kopf nach unten. Drehe dich mit deinem Baby auf dem Arm und wiege es vor und zurück oder zur Seite.
- Nimm dein Baby seitlich hoch, anstatt es gerade hochzuheben.
- Trage dein Baby nicht senkrecht, sondern schräg auf dem Arm, um die seitlichen Rumpfmuskeln deines Babys zu trainieren.
Wende dich an deinen Kinderarzt, wenn dein Baby im 3. Monat
- einen beginnenden flachen oder asymmetrischen Hinterkopf hat. Am besten überprüfst du das, indem du dir die Oberseite des Kopfes deines Babys ansiehst. Überprüfe die symmetrische Position der Ohren. Der Hinterkopf sollte rund und symmetrisch sein. Wenn das nicht der Fall ist, ist es wichtig, so schnell wie möglich Hilfe zu holen.
- eingeschränkte Bewegungsfreiheit des Halses hat. Idealerweise sollte dein Baby sein Kinn auf beide Schultern ausrichten können, wenn es den Seiten schaut.
- seinen Rücken unwillkürlich überstreckt und damit den Körper nach hinten wölbt oder ihn konsequent in einer C- oder Bananenform nach derselben Seiten beugt.
- oft untröstlich zu sein scheint.
- nicht gerne auf dem Bauch liegt.
- in der Bauchlage die Oberschenkel vom Boden abhebt.
- seine Beine nicht anhebt, wenn es auf dem Rücken liegt.
Baby Meilensteine – 4. Monat
Im 4. Monat kann dein Baby
- seine Beine in Rückenlage anheben.
- in der Rückenlage die Zehen zur Nase führen (mit Unterstützung).
- lächeln und brabbeln, um Blickkontakt herzustellen und zu halten.
- kleinere “Plaudereien” mit dir oder sich selbst führen.
- Farben erkennen und quer durch den Raum sehen, allerdings immer noch Dinge in der Nähe bevorzugen.
- selbstbewusster nach Spielzeug greifen und wieder loslassen. Schüttelt auch gerne eine Rassel, um Geräusche zu machen.
Tipp: Alles, was in eine Klopapierrolle passt, ist zu klein, um es in die Reichweite deines Babys zu bringen! - in Bauchlage den Kopf mit Blick in Vorwärtsrichtung halten und die Unterarme nach vorne bringen, um den Oberkörper auf den Ellenbogen abzustützen.
- anfangen, sich seitwärts zu rollen (vom Rücken auf den Bauch).
- den Unterschied zwischen verschiedenen Texturen wahrnehmen.
- einfache “Ursache und Wirkung”-Zusammenhänge verstehen, z.B. “Wenn ich das Spielzeug fallen lasse, hebt Mama/Papa es wieder auf”.
Inspiration für Aktivitäten im 4. Monat
- Übt das Rollen (vom Rücken auf den Bauch) und hilf deinem Baby, indem du sanft schiebst. Hilf so wenig wie möglich und warte auf Muskelkontraktionen.
- Seht euch gemeinsam Streichelzoo-Bücher an und übt Anfassen und Fühlen.
- Beginne damit, die Aufmerksamkeit deines Babys auf die Seiten zu lenken, während dein Baby auf dem Bauch liegt. Wenn nötig, kannst du dich dafür hinter dein Baby stellen. Ziel ist es, dein Baby dazu zu bringen, nach hinten zu schauen und später sich zu vom Bauch auf den Rücken drehen/umzudrehen.
- Übt das Heben der Beine, während es auf dem Rücken liegt, z.B. auf dem Wickeltisch.
- Macht Purzelübungen. Lege zum Beispiel gute Musik auf und tanze mit deinem Baby auf dem Arm herum.
Wende dich an deinen Kinderarzt, wenn dein Baby im 4. Monat
- keine Mimik benutzt und/oder nicht brabbelt.
- seinen Körper in einer C-/Bananenform konsequent nach einer Seiten beugt.
- seinen Rücken unfreiwillig überstreckt und damit den Körper nach hinten über wölbt.
- Arme und Beine in der Bauchlage anhebt und sie nicht wieder absenken kann.
- in der Rückenlage nicht die Beine nicht anheben kann.
- es nicht mag, auf dem Bauch zu liegen.
- den Kopf im Sitzen oder Liegen konsequent auf eine Seite neigt.
- einen flachen oder asymmetrischen Hinterkopf hat.
- motorische Unruhe zeigt, was zu wenig Schlaf und/oder schlechter Schlafqualität führt.
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Baby Meilensteine – 5. Monat
Im 5. Monat kann dein Baby
- auch kleine Objekte und alle Farben sehen, Objekte mit den Augen verfolgen und den Kopf auf beiden Seiten bis zur Kinn-über-Schulter-Position drehen. Sowohl das Gehör als auch das Sehvermögen sind jetzt fast vollständig entwickelt.
- einen Gegenstand von einer Hand in die andere nehmen.
- seinen Namen erkennen und auf Rufen reagieren.
- sich vom Rücken auf den Bauch rollen.
- in der Rückenlage nach seinen Oberschenkeln greifen.
- in der Bauchlage kurzzeitig die Arme ausstrecken, z. B. wenn du ihm ein Spielzeug anbietest.
- sich in der Nähe von fremden Erwachsenen etwas unwohl fühlen und diese misstrauig mustern.
- Gefühle wie Freude, Wut, Traurigkeit und Angst komunizieren und dafür verschiedene Gesichtsausdrücke benutzen und lachen.
- auf dem Bauch liegend nach Spielzeug greifen und wenn nötig, seinen Körper strecken, um Dinge zu erreichen.
- Möchte alles in den Mund nehmen.
Inspiration für Aktivitäten im 5. Monat
- Übt das Rollen vom Rücken auf den Bauch – am besten auf einer weichen Unterlage.
- Benutze Babyschaukeln, Therapieschaukeln & Hängematten und drehe Dein Baby sanft auf den Kopf (Balancetraining).
- Tanze mit deinem Baby.
- Babyschwimmen.
- Sanfte Druckmassage.
Wende dich an deinen Kinderarzt, wenn dein Baby im 5. Monat
- keine Mimik benutzt und/oder nicht brabbelt.
- keine Anzeichen zeigt, dass es sich vom Rücken auf den Bauch rollen will.
- Schwierigkeiten hat, den Kopf hochzuhalten, während es auf dem Bauch liegt oder bei dir sitzt.
- nicht auf dem Bauch liegen möchte.
- sich konsequent passiv verhält und seine Umgebung nicht neugierig erkundet.
- den Kopf im Sitzen oder Liegen konsequent auf eine Seite neigt.
- einen flachen oder asymmetrischen Hinterkopf hat.
Baby Meilensteine – 6. Monat
Im 6. Monat kann dein Baby
- gerne mit anderen spielen, besonders mit den Eltern.
- einen Gegenstand sicher von einer Hand in die andere nehmen.
- auf die Gefühle anderer reagieren und diese widerspiegeln, aber normalerweise selber gut gelaunt sein.
- sich in beide Richtungen gleich gut vom Rücken auf den Bauch rollen.
- seinen Körper in Bauchlage in eine andere Blickrichtung drehen (sowohl links als auch rechts herum).
- die Arme ausstrecken, während es auf dem Bauch liegt, und das Gewicht des Oberkörpers auf den Ellbogen/Händen abstützen.
- neugierig auf Gegenstände sein und versuchen, Dinge zu erreichen, die unerreichbar sind.
- anfangen, Vokale zusammenzusetzen und bestimmte Laute für glückliche und traurige Gefühle machen.
- nach seinen Füßen greifen, wenn es auf dem Rücken liegt.
- immer noch alles in den Mund stecken wollen.
Inspiration für Aktivitäten im 6. Monat
- Übt das Rollen und Drehen auf dem Boden. Mach es dir mit deinem Baby auf dem Boden bequem, denn dort ist dein Baby am sichersten aufgehoben.
- Spiele in seitlicher Lage (auf beiden Seiten).
- Übt in der Bauchlage die Ellenbogen zu strecken, indem du den Blick deines Babys nach oben lenkst.
- Biete deinem Baby verschiedene Konsistenzen und Texturen zum Anfassen und Schmecken an, um seine Sinne zu entwickeln.
- Singe mit deinem Baby. (Wenn du nicht singen kannst, singe trotzdem! Deinem Baby ist das nämlich egal, ob du immer den richtigen Ton triffst.)
Wende dich an deinen Kinderarzt, wenn dein Baby im 6. Monat
- sich nicht vom Rücken auf den Bauch rollt oder konsequent nur in eine Richtung rollt.
- in der Rückenlage nicht seine Beine anhebt.
- nie lacht.
- sich konsequent passiv verhält und seine Umgebung nicht neugierig erkundet.
- den Kopf im Sitzen oder Liegen konsequent auf eine Seite neigt.
- einen flachen oder asymmetrischen Hinterkopf.
- schlaff ist und wenig Körperspannung hat.
Achte auch auf dich selbst!
Es ist wichtig, dass du dir Hilfe suchst, wenn du dich überfordert oder traurig fühlst. Mama/Papa zu sein ist eine Riesenaufgabe, auch wenn sich dein Baby völlig durchschnittlich entwickelt. Es kann sein, dass dein Baby sehr wenig schläft und/oder die meiste Zeit in Anspruch nimmt. Es ist ganz normal, dass Eltern mit dem neuen Familienleben überfordert sind. Sprich mit deinem Partner darüber und hole dir gegebenenfalls professionelle Hilfe. ❤
Baby Meilensteine – 7. Monat
Im 7. Monat kann dein Baby
- vom Rücken auf den Bauch und zurück rollen sowohl links herum als auch rechts herum. Allerdings wirst du wahrscheinlich nicht so oft sehen, wie sich dein Baby vom Bauch auf den Rücken rollt, da dein Baby jetzt meistens auf Bauch liegen will.
- sich frei auf dem Boden bewegen, sich nach Spielzeug drehen und rollen und und das Krabbeln auf dem Bauch üben.
- seinen Po anheben, während es auf dem Bauch liegt.
- auf allen Vieren stehen (Hände und Knie).
- mit den Fingern nach Gegenständen greifen und sie wieder aktiv loslassen.
- Gegenstände auf den Boden/Tisch fallen lassen und das Geräusch genießen, das dabei entsteht.
- Trennungsangst entwickeln (7-10 Monate).
- beginnen, Sprache als Konzept zu verstehen, z.B. wenn du “Nein” sagst.
- beginnt, die Beständigkeit von Gegenständen zu verstehen, d.h. dein Baby weiß, dass du nicht wirklich weg bist, wenn ihr Kuckuck spielt, oder dass Spielzeug noch existiert, auch wenn es außer Sichtweite ist.
- anfangen, in seinem Lallen mehr wie Sprache zu klingen, indem die Tonhöhe variiert.
- anfangen, beim Essen ohne Stütze im Hochstuhl zu sitzen.
Inspiration für Aktivitäten im 7. Monat
- Erlaube deinem Baby, mit Essen zu spielen.
- “Kuckuck” ist immer noch toll! (Objektbeständigkeit).
- Übt das Rollen vom Rücken auf den Bauch und zurück und in beide Richtungen.
- Übt Richtungswechsel in Bauchlage (Pivotieren).
- Übt das Krabbeln auf dem Bauch: lege dein Baby auf den Bauch, beuge ein Knie und halte den Fuß fest auf dem Boden, bis dein Baby sich nach vorne abschiebt, indem es das Knie streckt. Dann beugst du das andere Knie…
- Toben und Purzeln (Balancetraining).
Wende dich an deinen Kinderarzt, wenn dein Baby im 7. Monat
- keinen Augenkontakt halten kann.
- sich nicht vom Rücken auf den Bauch rollt oder konsquent in dieselbe Richtung rollt.
- sich konsequent passiv verhält und seine Umgebung nicht neugierig erkundet.
- die Hände zur Faust ballt oder den Daumen in der Faust hält.
- konsequent nur eine Hand benutzt.
- Anzeichen eines asymmetrischen Krabbelns auf dem Bauch zeigt.
Baby Meilensteine – 8. Monat
Im 8. Monat kann dein Baby
- in der Bauchlage auf dem Boden herumkrabbeln und dabei beide Arme und Beine gleichermaßen und abwechselnd benutzen.
- über kleine Hindernisse wie deine Beine krabbeln.
- beginnen auf allen Vieren zu Krabbeln mit symmetrischen Kreuzbewegungen (entweder diesen oder nächsten Monat).
- beginnen das Aufsitzen aus der liegenden Position zu üben.
- Trennungsangst haben (7-10 Monate) und oft Phasen haben, in denen es eine Lieblingsperson hat (z.B. Mama oder Papa).
- anfangen Körpersprache zu verstehen. Wenn du z. B. auf etwas zeigst, wird Dein Baby danach suchen.
- Geräusche machen, um deine Aufmerksamkeit zu bekommen und deine Laute nachahmen.
- seine Umgebung mit Neugier erkunden.
- Essen mit den Händen in den Mund nehmen und es mit der Zunge im Mund herum bewegen.
- sich vom Bauch auf den Rücken rollen. Manche Babys tun dies jedoch kaum noch, weil sie nicht mehr auf dem Rücken liegen wollen. Das ist in Ordnung!
- anfangen, ohne Stütze zu sitzen. Vermeide es jedoch, dein Baby auf den Boden zu setzen, sondern lege dein Baby lieber auf den Rücken auf den Boden und lass es sich selbst auf den Bauch rollen und aufsetzen muss.
- in der Krabbelstellung auf allen Vieren vor und zurück wippen.
- versuchen, neben dir zu stehen, indem es sich an dir oder an Möbeln hochzieht und festhält.
- sein Gewicht auf den Beinen tragen.
- ein fast voll entwickeltes Sehvermögen haben und daher Objekte im Raum wahrnehmen.
- Gesichter erkennen.
- auf seinen Namen reagieren.
Inspiration für Aktivitäten im 8. Monat
- Lies deinem Baby vor oder erzähle eine Geschichte, damit dein Baby deine Stimme hört.
- Kilometerweites Kriechen, Krabbeln.
- Spiele Musik und tanzt zusammen.
- Verstecken spielen mit Gegenständen/Spielzeug.
- Toben und Purzeln, gerne auch kopfüber.
Wende dich an deinen Kinderarzt, wenn dein Baby im 8. Monat
- keinen Augenkontakt halten kann.
- nicht nach Gegenständen greift und/oder kein Interesse zeigt, sich zu bewegen.
- sich konsequent passiv verhält und seine Umgebung nicht neugierig erkundet.
- asymmetrisch kriecht/robbt/krabbelt und eine Lieblingsseite hatte.
Baby Meilensteine – 9. Monat
Im 9. Monat kann dein Baby
- auf allen Vieren mit symmetrischen Kreuzbewegungen auf beiden Knien und Händen krabbeln.
- sich selbstständig vom Rücken auf den Bauch rollen und von der Krabbelposition aufstehen und wieder zurück setzen/legen.
- versuchen Stufen/Treppen hinaufzukrabbeln.
- sich selbst in eine stehende Position hochziehen. Die Knöchel sind vielleicht noch weich und zeigen nach innen. Dein Baby steht vielleicht auf den Zehen, was in Ordnung ist, solange die Fersen auf den Boden kommen können.
- den Pinzettengriff benutzen, um kleine Gegenstände aufheben.
- beginnen, mit Steckboxen zu spielen und erkunden wie Dinge und Formen zusammenpassen.
- seine Umgebung mit Neugier und Eifer erforschen. Der Wohnbereich muss jetzt kindersicher sein, denn dein Baby ist jetzt überall dabei.
- ununterbrochen plaudern, fast so, als ob es (unsinnige) Sätze sagt.
- beginnen zu verstehen, was du sagst. Das Wort “Nein” zum Beispiel lässt dein Baby innehalten.
- sich ohne Unterstützung hinsetzen und wieder aufstehen.
Inspiration für Aktivitäten im 9. Monat
- Sprich viel mit deinem Kind. Sprich laut aus, was du tust und was dein Baby tut. Versuche, kleine Fragen zu stellen wie “Wo ist der Ball?”. Dein Baby wird üben, diese Dinge zu verstehen. Hab keine Angst dein Baby mit 26 Wiederholungen zu langweilen. Wiederholungen sind das A und O und du wirst dich langweilen, lange bevor sich dein Baby langweilt.
- Kilometerlanges Krabbeln! Krabbeln fördert viele Koordinationsfähigkeiten und entwickelt körperliche Stärke!
- Spielt Musik und tanzt. Trainiert den Gleichgewichtssinn, stellt euch auf den Kopf und dreht und rollt euch. Lacht zusammen!
- Übt den Pinzettengriff, z.B. mit kleinen Stücken von weichem Obst.
- Ermutige dein Baby, aktiv zu sein. Mach es dir mit deinem Baby auf dem Boden bequem, damit es für alle eine angenehme Situation ist.
Wende dich an deinen Kinderarzt, wenn dein Baby im 9. Monat
- noch nicht krabbelt.
- nicht gerne auf dem Bauch liegt und spielt.
- asymmetrisch krabbelt und eine Lieblingsseite hatte.
- nicht auf allen Vieren krabbelt, sondern auf dem Po herumrutscht.
- nicht auf beiden Händen und Knien krabbelt, sondern mit einem Fuß, einem Knie und beiden Händen.
- krabbelt wie ein Bär, also auf Händen und Füssen anstatt Knien.
Baby Meilensteine – 10. Monat
Im 10. Monat kann dein Baby
- aufstehen und stehen, sich aber noch festhalten müssen. Tipp: Entferne die Sitzkissen von deinem Sofa, um eine gute Höhe zum Stehen und Gehen zu bekommen.
- allmählich beginnen das seitliche Gehen zu üben. Hält sich noch gut fest und hat noch weiche Knöchel. Die Muskeln in den Knöcheln werden zum ersten Mal in ihrer Entwicklung beansprucht und braucht Zeit, bis die Knöchel vollständig stabilisiert sind.
- selbstständig vom Stehen in die Krabbelposition zurückkommen.
- sich mühelos aus der Bauchlage in eine sitzende Position begeben.
- auf Dinge zeigen, klatschen und winken (wenn geübt).
- kleine Sätze verstehen. Zum Beispiel: “Kannst du winken?”
- Fingerfood aufnehmen und essen.
Inspiration für Aktivitäten im 10. Monat
- Singt und purzelt/tobt zusammen, gerne auch kopfüber.
- “Kuckuck” ist immer noch toll! (Objektbeständigkeit)
- Krabbeln über Hindernisse (z.B. deine Beine oder Matratzen, Kissen).
- Übt, seitwärts um den Sofatisch herum zu gehen, indem du Gegenstände/Spielzeuge auf die gegenüberliegende Seite des Tisches legst, wenn dein Baby am Tisch steht.
- Kilometerlanges Krabbeln.
Wende dich an deinen Kinderarzt, wenn dein Baby im 10. Monat
- noch nicht krabbelt oder asymmetrisch krabbelt.
- nicht auf allen Vieren krabbelt, sondern auf dem Po herumrutscht.
- nicht auf beiden Händen und Knien krabbelt, sondern mit einem Fuß, einem Knie und beiden Händen.
- krabbelt wie ein Bär, also auf Händen und Füssen anstatt Knien.
Baby Meilensteine – 11. Monat
Im 11. Monat kann dein Baby
- aufstehen und sich wieder hinsetzen (möglicherweise mit Festhalten an Möbeln).
- seitwärts um Möbel herum gehen.
- klatschen, winken und die Arme nach oben strecken, um zu signalisieren, dass es hochgenommen werden möchte.
- mühelos krabbeln, was immer noch die wichtigste Art der Fortbewegung ist.
- für kurze Zeit frei stehen.
- manchmal ein paar verständliche Worte sagen, z.B. “ja” oder “nein”?
- große Neugierde zeigen und alles erkunden.
- auf und über Dinge klettern. Zum Beispiel auf Treppenstufen, über die Laufstall- oder die Kinderbettumrandung oder auf und über kleine, niedrige Möbel.
- Essen mit einem Löffel in den Mund nehmen, bevorzugt aber vermutlich, mit den Fingern zu essen.
Inspiration für Aktivitäten im 11. Monat
- Steckbox.
- Kuckuck.
- Stapelspielzeuge.
- Tanzen zu Musik.
- Kilometerlanges Krabbeln und seitliches Gehen.
- “Was sagt das Tier?”-Spiel.
- Purzeln, auf den Kopf stellen, herumtoben und verschiedene Oberflächen berühren. Lass dein Baby alles anfassen, gerne auch draußen, z.B. Büsche, Blätter, Gras, Schnee!
Wende dich an deinen Kinderarzt, wenn dein Baby im 11. Monat
- keinen Augenkontakt halten kann.
- nicht krabbelt oder asymmetrisch krabbelt.
- nicht auf allen Vieren krabbelt, sondern auf dem Po herumrutscht.
- nicht auf beiden Händen und Knien krabbelt, sondern mit einem Fuß, einem Knie und beiden Händen.
- krabbelt wie ein Bär, also auf Händen und Füssen anstatt Knien.
- keine Initiative oder Neugierde zeigt.
- nicht selbstständig sitzen kann.
Baby Meilensteine – 12. Monat
Im 12. Monat kann dein Baby
- aufstehen und um die Möbel herumgehen.
- frei stehen, meist allerdings nur kurz.
- Stufen hinaufkrabbeln.
- stabil auf dem Boden und im Hochstuhl sitzen.
- selbstständig mit Händen (Pinzettengriff) und mit dem Löffel essen.
- sich ohne Hilfe aus dem Stehen in die Sitzposition begeben.
- schnellen Bewegungen mit den Augen folgen.
- auf seinen Namen reagieren.
- die dauerhafte Existenz von Objekten verstehen, d.h. dass etwas auch dann noch existiert, wenn es außer Sichtweite ist.
- Wörter und Objekte verbindet und viele Dinge versteht, die du sagst.
- sich in Unabhängigkeit übt, indem es vertraute Orte ohne dich erkundet.
Hinweis: viele Babys beginnen in diesem Monat zu Gehen. Aber solange dein Baby krabbelt und aktiv ist, brauchst du dir keine Sorgen machen, wenn dein Baby noch nicht geht. Du brauchst das Gehen auch nicht mit deinem Baby zu üben und du brauchst auch keine Lauflernhilfe anzuschaffen. Dein Baby krabbelt nur für ein paar Monate … aber geht die nächsten hundert Jahre. Eine lange Krabbelphase sorgt für einen festen Gang!
Inspiration für Aktivitäten im 12. Monat
- Spiele “so tun als ob”. Sprich zum Beispiel mit dem Spielzeugtelefon oder füttere den Teddybär.
- Steckbox, Hammerbank, oder ähnliches.
- Lies Bilderbücher. Sprich über das, was du siehst.
- Rolle einen Ball zwischen dir und deinem Baby hin und her.
- Kuckuck.
- Kilometerlanges Krabbeln stärkt den Gang deines Kindes, also krabbeln, krabbeln, krabbeln, krabbeln!
- seitwärts um Möbel herumgehen.
- Stelle Esszimmerstühle im Abstand von 1m auf und lege ein Spielzeug auf jeden Stuhl, um das Krabbeln → Aufstehen → Hinsetzen → Krabbeln zu fördern.
Wende dich an deinen Kinderarzt, wenn dein Baby im 12. Monat
- nicht krabbelt oder asymmetrisch krabbelt.
- nicht auf allen Vieren krabbelt, sondern auf dem Po herumrutscht.
- nicht auf beiden Händen und Knien krabbelt, sondern mit einem Fuß, einem Knie und beiden Händen.
- krabbelt wie ein Bär, also auf Händen und Füssen anstatt Händen und Knien.
- keine Initiative oder Neugierde zeigt.
- nicht brabbelt oder zeigt keine Mimik zeigt.
- den Pinzettengriff nicht kann oder konsequent nur den einen Arm/Hand benutzt.
Bedenke die “Normalverteilung”. Und denke daran, dass “normal” und “Durchschnitt” weit gefasste Begriffe sind!
Literatur
- Motor Skills, Pathways.org
- Motor Assessment of the Developing Infant, M.C. Piper & J. Darrah, 2021, Elsevier
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